nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen. 2022
Lichtinstallation / Denkmal Kultur Mestlin e.V.
Eröffnung 19. März 2022 / 19.00 Uhr /Eröffnungsrede / Herbert W.H. Hundrich
Es gibt 1000 Gründe + 1 Grund um einen Krieg zu beginnen. Ist kein plausibler Grund vorhanden, wird dieser Grund erfunden.
Am 1. September 1939, seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen, erklärte Hitler, rechtfertigte mit diesen Worten den Überfall auf Polen und der II. Weltkrieg begann.
Kriege gibt es überall auf der Welt, aber – lassen uns Kriege klug – klüger werden? Hilft uns unsere Klugheit, Kriege zu verhindern?
Richard Ned Lebow wurde in diesem Krieg geboren, 1941. Er wurde als einzigster Überlebender seiner Familie 1942 vom jüdischen Widerstand aus Frankreich in die USA geschmuggelt. Sein ganzes Leben widmete Richard Ned Lebow einer einzigen Frage: Warum führen wir Krieg?
Um diese Frage zu beantworten hat Richard Ned Lebow, akribisch alle Kriege seit Jahrhunderten, seit dem Jahr 1648 untersucht. Seine Antworten hinterfragen alle klassischen Annahmen, die davon ausgehen, das Kriege auf rationale Gründe, auf logisches Denken, Macht und Sicherheitstreben zurückzuführen sind.
Kriege sagt er, sind das Resultat von Kränkungen. Er sagt, Nationen sind wie Menschen, vom Streben nach Anerkennung und, sind von menschlichen Bedürfnissen motiviert.
Krieg ist Gewalt – die von Staaten, zur Erreichung vielfältigster, politischer Ziele ausgeübt wird. Krieg – ist ein Produkt staatlichen Systems.
Vor vielen Jahren las‘ ich den Satz, der Platon zugeordnet wird: „nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen“. Diese wenigen Worte haben mich zu tiefst betroffen, in gewisser Weise – erschüttert, beinhalten sie doch nichts anderes als „Frieden ist eine Illusion“, – ein außerordentliches Geschenk, das für die lebenden Menschen unerreichbar ist.
Kriege… sind politische Angelegenheiten habe ich anfangs gesagt,
Frieden… Auch.
Das intensive blaue Licht erstrahlt an der gelben Fassade des Kulturhauses Mestlin. Der Satz in fließender Schreibschrift „Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen“ ist ein mahnendes Zeichen gegen militärische Konflikt – besonders für Frieden in der Ukraine.
Am Samstag den 19. März nahmen etwa 40 Besucher an der Eröffnung des Kunstwerkes von Herbert H.W. Hundrich teil. Susanne Reichhard, aus dem Vorstand des Veranstalters Denkmal-Kultur-Mestlin, begrüßte die Gäste. Sie und auch der Künstler und Ideengeber Hundrich bekundeten in ihren Ansprachen ihr Entsetzen über den grauenvollen Konflikt in der Ukraine. Der Akkordeon-Spieler Gerhard Köhler und die Violinistin Julia Ginsbach sorgten mit osteuropäischen Musikstücken dafür, dass eine besinnliche Stimmung aufkam. Dazu das neonblaue Licht dass den Vorplatz in geheimnisvolles Licht hüllte – ein ganz besonderer Moment. (Text + Foto © Manfred Scharnberg)
Unser Dank gilt: der Gemeinde Mestlin, den umliegenden Gemeinden, den Vereinen aus Mestlin und Vereinen aus der Umgebung, Einrichtungen und Einzelpersonen aus der Region, der Kirchgemeinde Mestlin, dem Landkreis Ludwigslust-Parchim aus dem Aktions- und Initiativfonds der Bundesregierung ,,Demokratie leben“, der Antonio Amadeo Stiftung in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Unteilbar MV, der Firma Longlife LED GmbH und vielen, an dieser Stelle nicht genannten Privatpersonen, die Alle zur Realisierung des Projektes beigetragen haben. Zu guter letzt, ganz besonderer Dank an Peter Enterlein, vom Denkmal-Kultur -Mestlin, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein Mestlin. / 2022
„Die Kriege der Vergangenheit … die militärischen Konflikte, – der aktuelle Krieg in der Ukraine, Alle bewaffneten Konflikte in der Welt haben mich an den Satz von Platon denken lassen: Nur die Toten haben das Ende des Krieges gesehen“. Hundrich. 2014
in progress / in Entwicklung