Himmel + Hölle. 2021

Himmel + Hölle. 2021

Erinnerung ist das mentale Wiedererleben früherer Erlebnisse und Erfahrungen. Sie entstammen dem autobiographischen Gedächtnis und unterscheiden sich vom Wissen über Episoden. Erinnerungen sind (meist) multimedial, sie enthalten bildhafte Elemente, Szenen, die wie ein Film ablaufen, Geräusche und Klangfarben, oft auch Gerüche und vor allem Gefühle. Die mentale Wiederbelebung früherer Erlebnisse und Erfahrungen kann auch ganz spontan erfolgen, in dem ein Gefühl, ein Gedanke oder eine Wahrnehmung durch Assoziationen an ein früheres Erlebnis erinnert. (1 Wikipedia)

2005, während der Ausarbeitung der Konzeption zu den Anne Frank Friedenstagen in der Stadt Bergen, in direkter Nähe zu dem Konzentrationslager Bergen-Belsen, schrieb ich den Satz: Ich erinnere mich, also bin ich. Dieser Satz wurde zum Leitsatz etlicher kulturpolitischer Projekte, ganz besonders natürlich der Projekte, die sich gezielt mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschland’s und den damit verbundenen Verbrechen an der Menschlichkeit auseinandersetzen. Dabei stellt sich mir eine wichtige Frage: Hält die Erinnerung an vergangenes uns wach oder am Leben? Oder sind Wir es, die die Vergangenheit durch unsere Erinnerungen lebendig halten? Wir bekommen erzählt was war und gehen in Dem was ist.

Der Rest ist einfach erzählt. Die Suche nach “Spiel” führt über spielen und spielen, reicht der Kindheit die Hand. „Spiel“ ist aktiv, ein entsprechendes Kunstwerk – aktive Beteiligung… ist eingreifen, mitmachen, verändern. Im modernen Sprachgebrauch, ein interaktives bis interdisziplinäres Kunstprojekt. Darauf angelegt, Assoziationen freizusetzen, Erinnerungen zu berühren, vielleicht sogar, zu generationsübergreifendem Spiel zu ermuntern. 

Das Hüpfspiel „Himmel und Erde“ kennen wir. Fast würde ich sagen, jede/r von uns. Entsprechend orte ich dieses Hüpfspiel in den Bestand des kollektiven Gedächtnis. Das möchte ich mit meinem Projekt zum Ausdruck bringen, gleichermaßen festhalten und als Zeichnung im öffentlichen Raum manifestieren. Dabei geht es mir nicht nur um dieses Festhalten, sondern auch oder gerade um den aktiven Moment. Um das Angebot mitzumachen, einzusteigen und zu kommunizieren.

Eine 3-teilige, gezeichnete Installation, an verschiedenen Orten oder konzentriert im offenen Raum. Diese Installation  wird in der Zusammenarbeit, der Interaktion mit  Schüler:Innen realisiert.

Technik: Spray, umweltschonend natürlich, in verschiedenen Ausführungen, die nach Dauer der Zeichnung + Zeit und in Absprache bestimmt werden kann.

3 Hüpfspiele, Himmel und Erde I. / Himmel I. und Himmel II.  Das “gleiche Spiel” in unterschiedlichen Variationen. Pro Spiel: 5 Spielsteine, die ebenfalls mit den Schüler:Innen gestaltet werden können/sollten. Dieser Entwurf ist so angelegt, das die gezeichneten Spielfelder mit der Zeit verblassen, vom Regen abgewaschen werden bis sie verschwunden sind. Gleichzeitig, im Schreiben dieser Konzeption würde ich es spannend finden, zu beobachten wie diese “Spielfelder” angenommen werden. Durchaus mit dem Gedanken verbunden, das diese Spielfelder mit entsprechenden farbunter-scheidenden Natursteinen auf dem Schulhof, der Spielstraße oder ähnlichem Ort in den Straßen- oder Platzbelag, einen dauerhaften Spiel-Platz erhalten können.

Hundrich,  2021