Frühstück im Grünen / „Le déjeuner sur l’herbe“ 2021 / Parchim. Alter Friedhof
2020 + 2021 wurden und sind immer noch beherrscht von der Corona Pandemie.
Dennoch, die Pandemie ist ruhiger geworden. Die Ansteckungsgefahren zumindest im europäischen Raum gesunken und scheint auch durch die zunehmende Anzahl der Geimpften und konzentrierten Tests beherrschbarer, überschaubarer geworden.
Natürlich stellt sich für schon lange die Frage, wie lässt sich diese Pandemie mit künstlerischen Mitteln erfassen. Dazu habe ich einige themenbezogene Aktionen und Projekte realisiert, die sehr wichtig waren und immer noch nicht an Bedeutung verloren haben. Trotzdem muss ich feststellen, diese Ausstellungen haben immer nur einen Teil des Geschehens erfasst und beschrieben.
Irgendwann in den letzte Monaten habe ich festgestellt, diese Pandemie ist viel zu vielschichtig, zu breit gefächert um sie auf einzelne Erscheinungsformen eingrenzen zu können. Diese Pandemie ist gegenwärtig. Überall und am meisten dort wo Mensch sie nicht vermutet hätte, im engsten, persönlichen Freundes und Familienkreis.
Der sonst so gutgemeinte, schützende Arm wird zur Gefahrenquelle, die menschliche Nähe zum Tanz auf dem Vulkan, zum feinen Rand, der uns vom Absturz trennt. Jetzt geht es um die grund-sätzlichen Fragen menschlicher Existenz.
Was machen wir wo in welchem Raum. Raum zum Reden, Raum zum Hören und Raum zum Gestalten. Das ist genau das, was fehlt – in diesen Monaten der Corona Pandemie. Zurückgeworfen nur auf uns selbst und gleichzeitig in größter Abhängigkeit zu der Welt und zu dem, was mit uns geschieht.
Mit diesen Betrachtungen berühre ich den sozialen, den zwischenmenschlichen Aspekt.
Den Punkt, an dem der Mensch den Menschen vermisst.
Pampin im July 2021