Covid19 – 2020 Denkmal Kultur Mestlin

C‘ 19 – 2020 Kulturhaus Mestlin + Ruderhaus, Schwerin

Schauspiel Susanne Reichhard / Musik Theo Jörgensmann / Film, Dokumentation Michael Kockot / Technik nn / 2 geladene Gäste +  im Ruderhaus Schwerin

Die Idee                                                                                                                                                      Vervollständigen Sie bitte den Satz: Corona ist… wie soll das gehen? Worauf? soll ich mich beziehen? Eine Katastrophe, ein Virus, das Unmögliche das Wirklichkeit wird? Das unvorstellbare, der Alptraum.

Wie immer, beobachten, reflektieren, Skizzen ins Unbekannte, zeichnen, lesen – nachdenken, informieren Standortwechsel. Worum geht’s? Was ist passiert? Mein Ansatzpunkt oder wie kann ich das zusammenfassen was für mich aus meinen Beobachtungen und Gedanken als wichtig erscheint.

Im umgangssprachlichem Gebrauch wird der Begriff Kollateralschaden auch oft in Situationen verwendet, die zwar keine Toten oder Verletzten fordern, bei welchen jedoch Unschuldige in irgendeiner Weise in Mitleidenschaft gezogen werden – insbesondere wenn „Kollektivmaßnahmen“ nötig werden, um mögliche Vergehen aufzudecken und/oder präventiv zu wirken bzw. vorbeugend handeln zu können,  Kollateralschäden – sind das, was kein Mensch will, aber passiert, einfach weil ein Ereignis das Andere nach sich zieht.

Corona Ist. Zwei Worte, die Gegenwart schreiben. Das Statement, des Momentes – in dem wir leben.  Jetzt. Wir halten still. Ziehen uns zurück. Bleiben zuhause, versuchen uns zu arrangieren, zu disziplinieren und machen das Beste daraus. Das Leben findet in Küchen und Wohnzimmern statt, Konzerte auf dem Balkon, die Schule im Internet, die Kultur im Kopf, hinter verschlossener Tür und viel zu selten dort, wo sie durch Ritzen dringt, Nichts ist mehr so, wie es war und keiner weiß, wie es ist oder wird. Und dem, der jetzt alles ganz genau weiß, dem sollten wir am meisten misstrauen. Fast alles, viel zu wenig und viel zu viel, wird infrage gestellt.

Corona ist… zerschlagenes, zerbrochenes Porzellan. Fragmente, Fetzen, Bruchstücke die es zu sortieren gilt. Fragmente, zerbrochenes Porzellan, was übrig bleibt, Bausteine mit denen alles von vorne beginnt oder Scherben aus denen etwas anderes entsteht.                                                                                                                                     

Erste Ideenskizze zu diesem konnte ich spontan, als Beitrag zu dem “Corona Projekt” am 15. April im Kulturhaus Mestlin realisieren. Zeichnungen, Scherben, zerschlagenes Porzellan auf Tischen serviert. Eine Installation kombiniert mit Interview und Film, erfreulicherweise, am 16. April mit der Musikperformance von Theo Jörgensmann.

Entsprechend dieser Erfahrungen ist es konsequent diese ersten Skizzen und Gedanken konzentrierter auszuarbeiten und in ein Restaurant zu übertragen. Mit Terrasse und großer Fensterfront, im Innenbereich, auf 7 weiß gedeckten Tischen, die Zeichnungen, Bilder mit den arrangierten Porzellanscherben. Corona-zeitgemäss im Raum angeordnet, mit Sicherheitsabstand,  einen Stuhl – für einen imaginären Gast reserviert. Für einen Gast, der nur allzu gerne kommen würde aber nicht kann und nicht darf, zuhause bleiben soll und in diesen Tagen auch die Restaurants, aus nachvollziehbaren Gründen, verschlossen sind.                                                         Pampin, 30. April 2020

II. broken porcelain / Restaurant + Café Ruderhaus Schwerin 

I.

broken porcelain /  15/16.. April 2020 / Many thanks to the whole team of the Kulturhaus Mestlin + of course also to Theo Jörgensmann for his fantastic music. Last not least many thanks to Takwe Kaenders for the invitation  + all who were involved in the realization of the project. http://kulturort-mv.de/?page_id=106

II. the installation + performance  Theo Jörgensmann   https://ehttps://vimeo.com/411316076/e6ffb5bf7c