das Parchim Projekt. 2010 / I.

Parchim bleibt Kreisstadt. 2010

SVZ / Argumente emotional verpackt 28. Juni 2010 | von Rüdiger Rump. Auszüge
PARCHIM – Die Nachricht, dass sich die Koalitionspartner von CDU und SPD in Schwerin schon vor der heutigen Sitzung des Innenausschusses auf die künftigen Kreissitze verständigt haben, ist in Parchim in aller Munde. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Sachargumente quasi in letzter Minute Gehör gefunden haben und ein Umdenken eingesetzt hat. Aber dass ist noch kein Grund für Jubel“, dämpft Stadtpräsident die Euphorie einiger Mitbürger. Er hat sich seit Wochen dafür eingesetzt, die Entscheidungsträger mit Fakten und gut überlegten Aktionen davon zu überzeugen, dass Parchim als Sitz der Kreisverwaltung auch eines neuen Großkreises erste Wahl wäre. Umso enttäuschter reagierte das Parchimer Stadtoberhaupt auf eine Äußerung der Schweriner Oberbürgermeisterin gegenüber unserer Zeitung: „Da genügt doch ein Blick auf die Karte: Ludwigslust liegt zentral und Parchim am Rande des neuen Großkreises. Eine Entscheidung für Parchim als neuen Kreissitz wäre kontraproduktiv. Die Bürgernähe bliebe dabei auf der Strecke.“
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Nach der großen Lichterkette, die mehrere tausend Parchimer und Bürger aus dem Umland auf die Straße gebracht hat, ist als Höhepunkt der Imagekampagne am Freitag, dem 25. Juni, in Parchim ein großer Sternmarsch geplant. „Ich rufe Jung und Alt auf, sich daran zu beteiligen. Ich hoffe, dass uns erneut auch die Bürger aus dem Umland unterstützen“, sagt Flörke. Um 19 Uhr treffen sich die Teilnehmer an vier Standorten (Kino/Regimentsvorstadt, Busbahnhof (ZOB), Schlachthof am Wockersee und Vor dem Neuen Tor). Von dort geht es mit musikalischer Begleitung zum Schuhmarkt. Gegen 20 Uhr ist vor dem historischen Rathaus eine Abschlussdemo geplant. „An diesem Abend können Vereine, Sport- und Kulturgruppen, Verbände und einzelne Bürger zeigen wie vielfältig das Leben in unserer Stadt ist, die sich damit auch als künftige Kreisstadt qualifiziert“, meint der Stadtpräsident. Für seine Idee hat er in Gesprächen mit seinen Mitbürgern bereits große Unterstützung bekommen. Eingeladen sind ausdrücklich auch die Mitbewerber aus der Nachbarstadt Ludwigslust, die sich selbst ein Bild davon machen können wie sich die Parchimer für ihre Stadt und die ganze Region engagieren.

Aus Sicht des Stadtpräsidenten haben die Aktionen im Rahmen der Kreisgebietsreform auch schon vor der endgültigen Entscheidung viel gebracht. Dabei erinnert er an die 21 000 Unterschriften, die das ZIP-Büro gesammelt hat, die gigantische Lichterkette, die vielen Kinderzeichnungen und die Autogrammwand bei der jüngsten Einkaufsnacht. „Das ist gelebte Demokratie. Viele Parchimer waren skeptisch und pessimistisch, dass sie in der Alltagspolitik etwas bewirken können. Umso größer ist die Genugtuung, dass Volkes Wille wieder einmal Gehör findet“, freut sich Dirk Flörke, der sich vor einem Jahr auf das politische Parkett gewagt hat.

Das Licht der Hoffnung wollen die Parchimer kurz vor der entscheidenden Landtagssitzung nach Schwerin tragen. Per Boot werden beleuchtete Kunstwerke des Bildhauers Herbert W.H. Hundrich in die Schlossbucht nach Schwerin gebracht.

Oktober, 2013

„Lichtblick“ vorerst erloschen

3. November 2013 | 21:58 Uhr | Von: wolp

Die Skulptur wurde mit brachialer Gewalt vom Sockel gestoßen. W. Pätzold

Es war der sprichwörtliche Schock in der Morgenstunde. Die erst vor knapp drei Wochen vor der Stadthalle aufgestellte Skulptur „Lichtblick“ des renommierten Künstlers Herbert W.H. Hundrich wurde in der Nacht zum Sonntag mit brachialer Gewalt vom Sockel gestoßen. Als wir Herbert W.H. Hundrich, der sich derzeit in Spanien aufhält, telefonisch mit dieser Nachricht konfrontieren, reagiert er geschockt: „Ich bin sprachlos, da fällt mir nichts mehr ein“. Nach Minuten der Besinnung fügt er hinzu: „Dass über Kunst kontrovers diskutiert wird, ist selbstverständlich. Aber was hier passiert ist, verlangt nach einer Reaktion. Ich werde jetzt in Ruhe darüber nachdenken. Aber eins steht für mich fest, ein Rückzug kommt nicht in Frage“. Hundrich wird so schnell wie möglich nach Parchim kommen und mit Vertretern der Stadt das weitere Vorgehen beraten. Bei der feierlichen Einweihung hatte er sich bei Bürgermeister Bernd Rolly ausdrücklich dafür bedankt, dass ihm die Stadt die Möglichkeit gibt, Kunst im öffentlichen Raum zu zeigen.

Bei der Skulptur „Lichtblicke“ handelt es sich um ein symbolträchtiges Kunstwerk. Als im Frühjahr 2010 die Chancen, dass Parchim auch nach der bis heute umstrittenen Kreisgebietsreform weiterhin den Status einer Kreisstadt behält, schlecht standen, war im Kulturforum Pampin die Idee geboren worden, mit einer Charmeoffensive eine Wende einzuleiten. Prof. Dr. Wolfgang Vogt konnte den seit 2007 in Pampin lebenden Künstler Herbert W.H. Hundrich dafür gewinnen. Er stellte drei illuminierte Großskulpturen zur Verfügung. Mit Schiffen der Eldeflotte wurden Hundrichs „Lichtblicke“ bis in die Schlossbucht in Sichtweite zum Schweriner Landtag gefahren. Am 7. Juli 2010 wählten die Abgeordneten mit nur einer Stimme Vorsprung Parchim zur Kreisstadt. Daran soll nun die Skulptur vor der Stadthalle auf Dauer erinnern.

 

Die Polizei, die die Tat auf einer Streifenfahrt entdeckt hat, ermittelt. „Spuren gibt es noch nicht“, so eine Sprecherin. Gesucht werden Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können (Telefon 038 71/6000). Damit wurde bereits zum fünften Mal ein Kunstwerk im öffentlichen Raum in Parchim von Unbekannten beschädigt.

 

Kriminalität: Skulptur „Lichtblick“ vom Sockel gestoßen
FOCUS Online – ‎04.11.2013‎

Randalierer haben in Parchim eine neu aufgestellte Skulptur vom Sockel gestoßen und beschädigt. Die erst vor drei Wochen vor der Stadthalle installierte Plastik mit dem Titel „Lichtblick“ wurde am Wochenende umgeworfen, wie die Polizei am Montag 

Das Parchim Projekt –  Teil II. / Speakers Corner: http://vps18938.inmotionhosting.com/~cbhundrich/blog/speakers-corner-2013/